SM50B (kostenlos, Freeware)
Dieses (Windows-)Tool liest die Leitungsdaten und Fehlerstände aus den (meist von Arcor) verbreiteten SpeedModems 50B(+) und 200 (welche in Wirklichkeit Modems der
Bezeichnung CellPipe 19A-BX-AR sind und nur verschiedene Firmwares haben). Möglicherweise läuft die Software auch auf anderen Modems mit Trendchip-Chipsatz. Bitte
testen.
DSL, DSL2+
Die DSL (digital subscriber line) - Technik ermöglicht die schnelle Übertragung auf herkömmlichen umgeschirmten Kupferadern. Da verschiedene Frequenzen unterschiedlich
stark gedämpft werden und zusätzlich noch unterschiedlich stark gestört werden können, misst das DSL-Modem die Verbindung zusammen mit der Gegenstelle beim
Verbindungsaufbau und auch während des Betriebs automatisch ein. So werden anfällige Frequenzen (Tones) weniger genutzt als Stabilere. Nichtsdestotrotz kommt es bei der
Übertragung unweigerlich zu Fehlern, die eine wiederholte Übertragung von Datenpaketen erzwingen. Es ist immer sinnvoller, eine langsamere Verbindung zu haben, wenn
diese aber fehlerärmer ist, als eine Schnelle, die häufig zusammenbricht. Leider lässen sich die Parameter der SpeedModems 50B(+) und 200 nur in sehr engen Grenzen
verändern. Siehe dazu auch die Anleitung zum Einspielen einer
neuen Firmware (mit Hardwareaufwand verbunden).
Ich schrieb dieses Tool, um meine Probleme mit der Leitung und die ständigen Verbindungsabbrüche besser im Auge haben zu können. Letztendlich war es meine Lösung, ein
älteres SpeedModem 50Z anzuschaffen, welches zwar kein DSL2+ unterstützt (was ich auch nicht benötige), aber dafür stabil läuft. Falls wem DSL 16000 zu langsam vorkommt,
findet hier vielleicht einen Anhaltspunkt.
Die Software
SM50B liest folgende Daten aus dem Modem aus:
- IP-Adresse, Subnetzmaske und Hostname,
- Version des Bootloaders, der Modem- und der DSL-Firmware,
- den DSL-Standard: MultiMode bedeutet "normales" DSL (mit Frequenzen bis 1104 MHz). Bei ADSL2+ werden auch höhere Frequenzen bis 2208 MHz genutzt (und die Anzeige
der Bitbelegung- siehe unten- entsprechend umgeschaltet.
- QOS, VPI und VCI,
- den ADSL-Status und die Uptime. Sie gibt an, wie lange die reine DSL-Verbindung zur Gegenstelle schon besteht. Bei Störungen wird meist ein Reset durchgeführt,
weshalb bei schlechten Leitungen oft keine langen Uptimes zustande kommen (das merkt man dann auch an häufigen Verbindungsabbrüchen),
- für jeweils Down- und Upstream:
- Verbindungsgeschwindigkeit (bit rate). Dabei ist der angegebene Wert eine Bruttoangabe. Bei bestellten 6 MBit beträgt diese z.B. 6912 kBit.
- Eine (vom Modem) geschätzte Angabe, die die Ausnutzung der Leitung angeben soll.
- Verschiedene Fehlerstände (die allerdings nach jeweils 65535 Fehler überlaufen, eine Beschränkung des Modems),
- den Signal-Rausch-Abstand (SNR - signal noise ratio), grob gesagt: je größer, desto besser.
- Die Leitungsdämpfung (attenuation). Unter manchen Umständen zeigt das Modem allerdings maximal 25,5 dB an- in diesem Fall kann die wirkliche Dämpfung höher
liegen).
- Die Übertragungsleistung (transmit power).
- Außerdem die zeitliche Entwicklung des SNRs (oberes Diagramm, der orange Teil) und der Summe der Fehlerstände (schwarze Linie) und
- die Verteilung der Bits über die Frequenzen. Im Idealfall sollten keine großen Lücken vorhanden sein, was aber meist nicht zu vermeiden ist, da Funkeinstrahlungen
kleinerer und größerer Sender einzelne Frequenzen stören und das Modem diese daher weniger verwendet. Der Upload erfolgt auf niedrigeren Frequenzen (grüner Bereich),
der Download auf höheren (blau).
Fehlerbehebung
Befindet sich das Modem hinter einem Router, funktioniert das Programm meist nicht. Eine Ausnahme ist zum Beispiel ein WRT54G(S)-Router mit einer
DD-WRT-Firmware. Dank dreier Linux-Befehlszeilen erhält das Programm dennoch Zugriff:
ifconfig br0:0 0.0.0.0
ifconfig `nvram get wan_ifname`:0 169.254.1.9
iptables -I POSTROUTING -t nat -o `nvram get wan_ifname` -d 169.254.1.0/8 -j MASQUERADE
Falls das nicht hilft (oder man einen anderen Router benutzt), kann man dies versuchen:
Windows 7
Unter Windows 7 muss gegebenenfalls noch ein Eintrag in der Routingtabelle erfolgen, sonst kommen keine Daten an. Dazu muss folgendes mit
Administratorrechten auf der Kommandozeile ausgeführt werden (Start / Ausführen):
route -p ADD 169.254.0.0 MASK 255.255.0.0 169.254.1.9
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